Suedlink muss neu geplant werden

9. Oktober 2015
Pressespiegel

Bundeskabinett spricht sich bei Stromtrasse für Erdverkabelung aus

Landkreis Verden (ifr). „Das Bundeskabinett hat jetzt grünes Licht für mehr Erdkabel gegeben. Das bedeutet für die Stromtrasse Suedlink, dass vollkommen neu geplant werden muss“, teilte der hiesige Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt (CDU) jetzt mit. Die geplante Stromtrasse Suedlink soll von Wilster in Schleswig-Holstein nach Grafenrheinfeld in Bayern verlaufen. Dabei würde sie auch den Landkreises Verden schneiden – unter anderem Kirchlinteln. Die Vorzeichen seien nun komplett umgedreht worden, so Mattfeldt. Während bisher der Freileitungsbau die Regel gewesen sei, müsse jetzt die Trasse mit Erdkabelbau geplant werden.

Aber nicht nur für die Suedlink-Trasse wurden im Kabinett verändernde Entscheidungen getroffen. Vor allem habe es auch Fortschritte im Bereich der Ertüchtigung der bereits bestehenden Stromleitung gegeben, die von Stade über Dollern nach Landesbergen führt.

„Diese Leitung geht mitten durch den Landkreis Verden und da die bestehende Leitung oft über bebautem Gebiet verläuft, ist mit der Ertüchtigung ein neuer Trassenverlauf notwendig geworden“, sagte der Bundestagsabgeordnete. Die Region sei allerdings so dicht besiedelt, dass an einigen Stellen des Fleckens Langwedel die Mindestabstände zur Wohnbebauung nicht eingehalten werden können.

Auch in diesem Fall sei es laut Mattfeldt zwingend erforderlich, eine Erdverkabelung zu ermöglichen. „Dafür habe ich schon lange gekämpft und mit zahlreichen Briefen und in vielen Gesprächen mit dem Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, dafür geworben.“ Ein erster Schritt sei nun mit dem Kabinettsbeschluss gemacht worden, denn dieser sieht vor, dass bei dieser Wechselstromleitung, die von Stade nach Landesbergen führt, eine Erdverkabelung vorgenommen werden kann, so der CDU-Politiker.

Ein genereller Erdkabelvorrang wie bei der Gleichstromleitung Suedlink sei bei Drehstromleitungen wie der Stromleitung Stade-Dollern-Landesbergen aber nicht möglich, erklärt der Abgeordnete. Der Einsatz von Erdverkabelung im Wechselstrombereich sei technisch noch nicht so ausgereift wie bei Gleichstromleitungen. Deshalb seien aus Gründen der Netzstabilität im Drehstrombereich bisher lediglich einzelne Ausnahmen vorgesehen. „Für unsere Region ist nicht nur der Erdkabelvorrang bei Suedlink, sondern auch die Aufnahme der Leitung Stade-Dollern-Landesbergen in die Liste der Ausnahmen für Erdverkabelung eine wichtige Entscheidung für die Menschen“, machte Mattfeldt deutlich.

Die beiden vom Kabinett beschlossenen Regelungen müssen nun noch den Bundestag passieren. Voraussichtlich im November soll das Parlament darüber abschließend entscheiden.

aus Verdener Nachrichten vom 09.10.2015