Neuer Trassenverlauf
Laut Tennet soll Suedlink doch nicht durch den Landkreis führen
Landkreis Verden. Die Stromtrasse Suedlink wird nun offenbar doch nicht durch den Landkreis Verden führen. Das teilt der Langwedeler Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt (CDU) mit. Er beruft sich dabei auf Informationen des Übertragungsnetzbetreibers Tennet.
„Die vielen Gespräche und die harte Arbeit haben sich gelohnt. Tennet hat mir mitgeteilt, dass sie in der weiteren Planung den Trassenkorridor verfolgen wollen, der östlich an Zeven und Scheeßel über Soltau weiter nach Süden führt, und nicht den Korridorvorschlag, der durch unseren Landkreis verläuft“, berichtet Mattfeldt. „Vor allem die Bürger vor Ort hatten einen Riesenanteil an diesem für unsere Region wichtigen Erfolg. Dank der zahlreichen Eingaben der Bevölkerung bei der Öffentlichkeitsbeteiligung konnten wir Tennet zeigen, dass es zu viele Raumwiderstände bei uns und darum bessere Alternativen als unseren Landkreis gibt“, so Mattfeldt.
Laut Tennet habe es für die etwa 2000 Kilometer langen Trassenkorridorvarianten insgesamt 7000 Hinweise aus der Bevölkerung zu sogenannten Raumwiderständen gegeben. Hierzu zählen unter anderem Siedlungen, Naturschutzgebiete aber auch der Waldkindergarten in Kirchlinteln, durch dessen Freispielfläche der nun aus der weiteren Planung genommene Trassenkorridor verlief. „Diese Meldungen aus der Bevölkerung haben dazu beigetragen, dass Anpassungen an den Trassenkorridoren vorgenommen werden mussten“, schreibt Mattfeldt in seiner Stellungnahme. Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hatte im September 2016 den Startschuss für eine erste Öffentlichkeitsbeteiligung zur Stromtrasse Suedlink gegeben, die Strom aus dem Norden in den Süden der Republik leiten soll.
Laut Mattfeldt wird Tennet nun am 17. März den Antrag an die Bundesnetzagentur stellen, um das weitere Verfahren in der Bundesfachplanung zu beginnen. Dies werde der Auftakt für vertiefende Analysen und einer weiteren Bürgerbeteiligung inklusive Antragskonferenzen sein. „Gesetzlich kann Tennet der Bundesnetzagentur nur einen Vorschlag unterbreiten, hält sich aber dennoch noch eine Möglichkeit offen.
Suedlink soll komplett als Erdkabel verlegt werden und wird etwa zehn Milliarden Euro kosten. Der Bau der Leitung ist nach dem Abschalten von zahlreichen Kernkraftwerken notwendig geworden, um durch Windkraft produzierten Strom aus den nördlichen Bundesländern in den Süden zu leiten.
aus Verdener Nachrichten vom 08.03.2017