Mattfeldt gewinnt knapp, CDU verliert bei Zweitstimmen deutlich
Zum vierten Mal hat Andreas Mattfeldt (CDU) das Direktmandat im Wahlkreis 34 Verden-Osterholz gewonnen. Am Ende lag er knapp vor Michael Harjes (SPD). Bei den Zweitstimmen erlebte die Union ein Debakel.
Von Andreas Becker und Jör Dirk Zweibrock
Freude und Frust lagen zumindest bei Andreas Mattfeldt eng beieinander: Einerseits konnte der CDU-Direktkandidat den Wahlkreis 34 Verden-Osterholz zum vierten Mal gewinnen, wenn auch mit einem knappen Ergebnis von 33,6 Prozent vor Michael Harjes von der SPD, der 32,5 Prozent der abgegebenen Stimmen erreichte. Andererseits erlebte die Union mit 24 Prozent bei den Zweitstimmen ein Debakel und büßte im Vergleich zu 2017 mehr als zehn Prozent ein. Auf den dritten Platz bei den Erststimmen kam Lena Gumnior (Grüne) mit 14,7 Prozent. Die Partei konnte im Vergleich zu 2017 sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitstimmen im Wahlkreis deutlich zulegen. Für die FDP verbesserte sich Gero Hocker auf 9,2 Prozent (2017: 5,4 Prozent). Der Achimer kann über die Landesliste voraussichtlich wieder in den Bundestag einziehen. Linken-Kandidat Mizgin Ciftci kam auf 4,3 Prozent der Wählerstimmen, Dominique Paetz (Freie Wähler) landete am Ende bei drei Prozent. Schlusslicht ist Anton Körner (Die Basis) mit 2,6 Prozent.
Bei den Zweitstimmen kam die CDU auf 24 Prozent (2017: 34,9), die SPD kam auf 32,9 Prozent (26,3) und legte deutlich zu. Die Grünen erreichten 16,1 Prozent (9,2), FDP 10,4 Prozent (8,8), AfD 7,5 Prozent (9,6), Linke auf 3,5 Prozent (7,2) und Sonstige auf 5,4 Prozent.
Mit Tränen in den Augen
Andreas Mattfeldt hatte sich in einen Nebenraum zurückgezogenen und verfolgte den Wahlausgang ganz alleine, während seine Anhänger im Daverdener Waldschlösschen gebannt die Auszählung der einzelnen Wahlbezirke verfolgten. „Mit diesem fulminanten Erststimmenergebnis habe ich nach dieser Kampagne nicht gerechnet“, zeigte sich der 51-jährige Familienvater aus Völkersen sichtlich gerührt. Im Wahlkampf war ihm wiederholt möglicher Lobbyismus zugunsten Georg Friedrich Prinz von Preußen vorgeworfen worden. „Ich habe Tränen in den Augen“, gestand der Bundestagsabgeordnete nach Verkündung des Ergebnisses und dankte seinen Wählerinnen und Wählern für „das Vertrauen“ in seine Person.
Weser-Kurier vom 28.09.2021