Appell zur Sparsamkeit
Mattfeldt bei der Senioren-Union
Von Peter von Döllen Landkreis Osterholz. Eine Strichliste hätte belegt, wie oft Andreas Mattfeldt in seinem Vortrag über die Finanzkrise in der Euro-Zone die Notwendigkeit von Sparsamkeit beschwor. Der Bundestagsabgeordnete gab sich als Kämpfer für die Schuldenbremse, den einzigen Weg für Europa, wie er betont. Und das gelte auch für Deutschland. Als Mitglied des Haushaltsausschusses werde er zum Buhmann, der keinen Cent freigebe. „Das fällt mir schwer“, gab er zu. 90 Prozent seiner Bundestagskollegen dächten ans Ausgeben. Nur zehn Prozent kümmerten sich offenbar um das Erarbeiten der Finanzmittel. Auch seine Parteikollegen schloss der CDU-Politiker mit ein.
Die Defizite waren Hauptthema seines Vortrags, zu dem die Senioren-Union Kreis Osterholz geladen hatte. Natürlich stand Griechenland im Vordergrund. „Die haben uns um Fördermittel betrogen“, schimpfte Mattfeldt und verwendete sogar drastischere Ausdrücke, um seine Empfindungen zu schildern.
In anfänglicher Wut habe er sogar Griechenland aus der EU werfen wollen und selbst die Einführung der Deutschen Mark erwogen. „Doch dann habe ich für mich durchgespielt, was passieren würde“, sagte der Haushaltsexperte. Die Pleite einer relativ kleinen Bank habe die zweitgrößte Wirtschaftskrise nach dem Weltkrieg auslöst. Die Frage lautete: „Was passiert, wenn wir ein ganzes Land pleitegehen lassen?“ Mattfeldt gab die Antwort selber: „Dagegen wäre die gerade überwundene Krise ein laues Lüftchen.“
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Wümme Zeitung Seite: 5 Datum: 23.02.2012