Bahnhaltepunkt Sagehorn – Neuer Vorplatz offiziell eingeweiht

22. Juli 2024
Pressespiegel

Mit dem Abschluss der Arbeiten findet auch die Modernisierung des Bahnhaltepunktes in Sagehorn nach vielen Jahren ein Ende
Marius Merle.
Oyten-Sagehorn. Glückliche Gesichter am Freitagnachmittag auf dem Gelände hinter der sogenannten Villa Rotstein an der Sagehorner Dorfstraße. Die sommerlichen Temperaturen mögen ihren Teil dazu ebenso beigetragen haben, wie die angebotenen kalten Getränke, Bratwürste und Eiskugeln. Aber hauptsächlich lag die allgemeine Zufriedenheit der Anwesenden daran, dass an diesem Tage endlich der Vorplatz am neuen Bahnhaltepunkt in Sagehorn offiziell eingeweiht wurde. Gleichzeitig bedeutet das auch den Abschluss eines Projektes, das die Gemeinde Oyten mehr als zehn Jahre beschäftigt hat: die Modernisierung und mit ihr verbundene Verlegung des Bahnhaltepunktes in Sagehorn um rund 800 Meter.

Bürgermeisterin Sandra Röse ließ in ihrer Rede bei dem kleinen Festakt vor zahlreichen Bürgern noch einmal Revue passieren, welche Diskussionen, Herausforderungen und Kompromisse es auszuhalten und zu bewältigen gab. „Es war nicht nur ein schönes Projekt“, sagte sie und nutzte passenderweise immer wieder Formulierungen wie „herausfordernd“ oder „zermürbend“. Denn eigentlich wollte niemand in der Gemeinde Oyten die Verlegung, eine Modernisierung am alten Standort wurde eindeutig bevorzugt. Doch die Deutsche Bahn befand, dass der barrierefreie Ausbau an einem neuen Standort günstiger ausfallen würde. Wie wir heute wissen, eine massive Fehleinschätzung. Aber so setzte das Unternehmen der Gemeinde die Pistole auf die Brust: entweder eine Verlegung oder Sagehorn verschwindet als Haltepunkt. So stimmte die Politik den Plänen der Bahn letztlich gezwungenermaßen zu.

Doch auch nach dieser Grundsatzentscheidung sollten noch Jahre vergehen, bis sich wirklich etwas tat. Die Gemeinde Oyten stand beispielsweise vor der Herausforderung, für die nötigen sogenannten Verknüpfungsanlagen zu sorgen. Eine große Park-&-Ride-Anlage entstand nördlich der Gleise am Schwarzen Weg, ein attraktiver Vorplatz war für den Bereich südlich der Gleise vorgesehen. Jedoch konnten letztere Arbeiten erst beginnen, als die Bahn mit ihren Maßnahmen vor Ort fertig war und der neue Haltepunkt im Dezember 2021 nach vielen Terminverschiebungen endlich in Betrieb genommen wurde. Dass es nun noch zweieinhalb Jahre gedauert hat, bis der Vorplatz fertig wurde, hatte viele Ursachen. Kostensteigerungen blieben so über die Jahre auch nicht aus. Diese seien laut Röse nur „sehr schwer auszuhalten“ gewesen. Insgesamt hat die Gemeinde für die Parkplatzanlage und den Vorplatz rund fünf Millionen Euro in die Hand nehmen müssen. Ein Betrag, der immerhin fast zur Hälfte durch Fördergelder abgefedert wurde.

Dafür hat die Gemeinde Oyten nun einen barrierearmen Vorplatz mit Sitzgelegenheiten und reichlich Fahrradabstellplätzen. Auch der Bürgerbus hat eine Haltestelle, Autofahrer sollen hingegen den Parkplatz am Schwarzen Weg ansteuern. Schöner Nebeneffekt des Projektes: Die direkt am Vorplatz gelegene, einst stark sanierungsbedürftige Villa Rotstein strahlt immer mehr im neuen Glanz. Ralf Köster hatte sich als Investor dem Erhalt des alten Gebäudes angenommen, um unter anderem Wohnraum zu schaffen. Am Freitag konnten Interessierte auch einen Blick ins Innere werfen. Laut Köster laufe aktuell noch der Innenausbau, die Fertigstellung solle „in einem guten halben Jahr“ erfolgen.

Derweil waren sich die offiziellen Gäste der Eröffnungszeremonie einig, dass sich der ganze Aufwand und die Leidensfähigkeit über all die Jahre immerhin ausgezahlt habe. Sagehorns Ortsvorsteherin Margret Lueßen sprach mit Blick auf den Vorplatz von etwas „sehr Schönem und Modernem“. Röse bilanzierte: „Es ist alles gut geworden.“ Ihr Amtsvorgänger Manfred Cordes, der das Projekt ebenfalls über viele Jahre an vorderster Front mitbegleitete, fand ebenfalls lobende Worte für das Resultat. Und auch Bundestagsabgeordneter Andreas Mattfeldt zeigte sich zufrieden und glücklich darüber, dass mit dem neuen Haltepunkt in Sagehorn „eine Lebensader“ für die Menschen der Gemeinde Oyten, aber auch des Fleckens Ottersberg erhalten geblieben und in zeitgemäßer Form endlich endgültig fertiggestellt worden ist.

VN 20.07.2024