Dschungelgefühle in Seebergen

15. Juli 2009
Pressespiegel

Maislabyrinth erwartet Ausflügler aus nah und fern

Von Undine Zeidler Lilienthal-Seebergen. Die Pfützen glichen eher Seen, die der Regen immer weiter nährte. Der Boden war matschig, und der Wind rupfte an den Pflanzen. Der Sommer machte Pause bei der Eröffnung des fünften Maislabyrinths, doch der Stimmung auf Heiner Windlers Hof tat das keinen Abbruch. Mit Regenschirmen ausgerüstet wagten sich die ersten Besucher in das verschlungene Dickicht, das in kindlicher Fantasie schon einem Dschungel ähneln kann.



Auf einer Fläche von drei bis vier Fußballfeldern führen wieder Wege und Irrwege von etwa zwei Kilometer Länge durch den Mais. Windler sieht sein Labyrinth als preiswertes Urlaubsangebot für all diejenigen, die in diesem Jahr ihren „Urlaub auf Balkonien“ verbringen. Dafür hat der den Mais auf dem Feld besonders früh gelegt, schon Ende April.
Das verbunden mit der richtigen Mischung aus Wärme und Feuchtigkeit sorgte dafür, dass schon jetzt keiner der Besucher mehr über die Pflanzen schauen kann. Eine gute Voraussetzung für jede Menge Spaß im Labyrinth. Natürlich erwartet die Besucher auch wieder die beliebte Rallye, bei der es darum geht, im Labyrinth versteckte Buchstaben eines Lösungswortes zu finden. Für das letzte Septemberwochenende kündigte Windler außerdem wieder das traditionelle Maislabyrinth bei Nacht an.
Längst hat sich das Seeberger Ausflugsziel in der Region etabliert. An der sommerlich dekorierten Kaffeetafel im ehemaligen Hofladen erzählte Windler den Eröffnungsgästen, unter ihnen auch der CDU-Bundestagskandidat Andreas Mattfeldt, von den anfänglichen Zweifeln seines Vaters. Der habe sich vor fünf Jahren nicht vorstellen können, dass Leute freiwillig Geld bezahlen, um durchs Maisfeld zu laufen. Doch Windlers Idee kam an. In jedem Jahr vergnügten sich zahlreiche Besucher auf dem Weg durch den grünen Irrgarten. Und für Windlers 150 Kühe bringt das auch keine Nachteile. Es gehe kaum Futter durch das Labyrinth verloren, sagte er.
Einig waren sich Windler und Mattfeldt darin, dass dies „Landwirtschaft zum Anfassen“ ist. Und neben dem Labyrinth gibt es auf dem Hof noch Kälber und Kaninchen zum Bestaunen und Streicheln. Mattfeldt lobte deshalb das Labyrinth als etwas „Schönes für die Kulturlandschaft“.
Außerdem, so Windler, sei ein Besuch auf dem Hof besser und preiswerter als ein Vergnügungspark.
Pro Kind kostet das Labyrinth einen, pro Erwachsenen zwei und als ganze Familie fünf Euro. Selbst mit einem Eis aus dem Melkhus sei der Besuch nicht teurer als zehn Euro, sagte Windler. Bis Ende September/Anfang Oktober ist das Maislabyrinth nun täglich bis zum Einbruch der Dunkelheit für die Besucher geöffnet.