Mattfeldt klarer Gewinner- Erststimmenergebnis in Oyten verbessert
BUNDESTAGSWAHL
Ottersberg und Oyten nicht ganz im Trend
SPD im Nordkreis über 20-Prozent-Marke / Union und AfD legen zu
In Oyten ist die AfD anders als im Bund nur die drittstärkste Kraft, in Ottersberg hinter CDU, SPD und Grünen sogar nur die viertstärkste. In Oyten lag die Wahlbeteiligung gemeindeweit bei 84,02 Prozent, im Flecken Ottersberg sogar bei 86,09 Prozent.
Während die Grünen in Oyten noch schlechter abschnitten als auf Bundesebene und es mit 9,65 Prozent (nach 12,4 Prozent vor vier Jahren) jetzt nicht mal in den zweistelligen Prozentbereich schafften, erhielt die SPD in der Gemeinde trotz heftiger Verluste mit 22,96 Prozent noch deutlich mehr Zuspruch als bundesweit, war aber von ihren 34,63 Prozent 2021 meilenweit entfernt. Nach dem Oytener Wählerwillen kämen die CDU, die sich um einige Punkte von 25,7 auf 29,77 Prozent verbesserte, und die SPD auf mehr als die Hälfte aller abgegebenen Zweitstimmen und könnten eine komfortable „Groko“ bilden.
Die AfD verbesserte ihr Ergebnis auch in Oyten von 7,99 auf 19,05 Prozent. Zudem wählten die Oytener Wahlberechtigten diesmal die Linkspartei in den Bundestag, die ihr Ergebnis von 2,59 auf jetzt 6,04 Prozent deutlich verbessern konnte. Mit gerade mal 4,66 Prozent wählte auch Oyten die FDP aus dem Bundesparlament, nachdem die Liberalen vor vier Jahren hier noch 11,6 Prozent eingeheimst hatten.
Der Langwedeler CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt verteidigte nicht nur souverän seinen Wahlkreis, sondern schraubte seinen Erststimmen-Gewinn in der Gemeinde Oyten noch von 34,31 Prozent 2021 auf jetzt 38,14 Prozent. Die Mitbewerber von SPD, Grünen und FDP mussten teils herbe Verluste einstecken. Die AfD-Direktkandidatin Susanne Rosilius erhielt auf Anhieb 18,65 Prozent – allerdings deutlich weniger als die SPD-Kandidatin Özge Kadah mit 24,34 Prozent.
Im Flecken Ottersberg hat die CDU wieder die Oberhand, auch wenn sie ihr Ergebnis im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 nur um 2,44 Prozent auf 24,09 Prozent bei den Zweitstimmen steigern konnte. Anders sieht es bei den Erststimmen aus. Da liegt Direktkandidat Andreas Mattfeldt mit 31,1 Prozent sogar oberhalb des Bundestrends. Damit haben die Wähler die Ampel zwar auch im Flecken abgewählt, SPD und Grüne erhalten aber immer noch deutlich mehr Prozente als auf Bundesebene. Die SPD wurde mit einem Minus von sechs Prozent auf den zweiten Platz verwiesen, und konnte nur noch 22,05 Prozent der Zweitstimmen auf sich vereinen. Direktkandidatin Özge Kadah hat jedoch bei den Erststimmen so gut wie keine Verluste verbucht und ähnlich wie ihr Vorgänger 26,09 Prozent erzielen können.
Die Grünen haben sowohl bei den Erst- wie auch bei den Zweitstimmen um die 6,5 Prozent und damit am meisten Zustimmung im Flecken verloren. Dennoch liegen sie mit 17,04 beziehungsweise 17,15 Prozent fünf Prozent über dem Bundestrend. Mit etwas Abstand folgt die AfD, die am stärksten von allen Parteien zulegen konnte, um 9,08 Prozent bei den Zweitstimmen, und somit insgesamt 15,32 Prozent holte. Die Stimmen für sich verdoppeln konnte die Linke: Sie hat bei den Zweitstimmen 5,74 Prozent dazugewinnen und so ihr Ergebnis auf 10,42 Prozent deutlich steigern können.
Aus dem Stand hat das BSW bei den Zweitstimmen 4,2 Prozent der Ottersberger Wähler für sich gewinnen können und liegt damit noch vor der FDP. Der liberale Direktkandidat Gero Hocker hat nur 2,2 Prozent der Erststimmen für sich verbuchen können, bei den Zweitstimmen schneidet die FDP mit 3,25 Prozent schlechter als im Bund ab.
PETRA HOLTHUSEN
ANNE LEIPOLD
VAZ 24.02.2025